Sport für Zugewanderte

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In Deutschland hat etwa jede fünfte Person einen Migrationshintergrund. In Sportvereinen spiegelt sich dieses Verhältnis jedoch nicht. Im Jahr 2014 waren 6,2 Prozent der Mitglieder von Sportvereinen Zugewanderte oder deren Nachkommen, im Ehrenamt sogar nur 2,3 Prozent.

Wer seinen Verein attraktiver für Menschen mit Migrationshintergrund machen möchte, muss etwas dafür tun, das bloße Bekenntnis reicht nicht aus. Dabei gibt es kein Patentrezept, denn die Zielgruppe ist sehr heterogen. So groß die Unterschiede in den Lebenswelten von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sind, so vielfältig sind auch die Zugangsbarrieren zu einem deutschen Sportverein.

Da ist die Sprache, vielleicht die Unkenntnis, wie ein Verein überhaupt funktioniert, sicher auch die Unsicherheit, ob mensch überhaupt willkommen ist. Manchen Frauen ist es wichtig, dass keine Männer teilnehmen, bei anderen ist das überhaupt kein Thema.

Will die Ortsgruppe für Menschen mit Migrationshintergrund attraktiver werden, muss sie aktiv den Kontakt zu ihrer neuen Zielgruppe suchen und dabei glaubwürdig kulturelle Offenheit signalisieren.

Werden neue Kurse dann sogar gemeinsam geplant, erhöhen sich auch die Chancen, Zugewanderte für Ehrenämter zu gewinnen. Und die wirken wie ein Magnet für weitere Interessierte aus dem gleichen Kulturkreis.

Samuel Lehmberg